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Gospelworkshop in Herdecke
Bericht über den Gospelworkshop 26./27. November 05
(Sebastian Schrauf)

Der Weg

Es hätte keinen besseren Tag geben können für unseren Gospelworkshop als diesen Samstag, den 26. 11. 2005: Schneefälle, die seit Generationen nicht mehr erlebt worden waren, Stromausfälle, die das gesamte Münsterland lahm legten, und selbst das sonst eher trist vom Regen gezeichnete Iserlohn bekam Schneeverwehungen bis 2,50 m Höhe spendiert, kurz: Eigentlich war es unmöglich, überhaupt irgendwohin zu kommen.
Trotzdem fanden sich um kurz nach 11 Uhr alle ca. 15 Limits, die sich die Fahrt vorgenommen hatten, im Konzertsaal der Dörken-Stiftung in Herdecke ein - ein Beispiel dafür, dass unser Chor durch nichts zu erschrecken ist.

Daniel Kosmalski

Der befreundete Chor The Voice aus Herdecke hatte uns eingeladen, an einem Gospelworkshop unter der Leitung von Daniel Kosmalski teilzunehmen. Daniel ist Dozent an der Musikhochschule in Hannover, sieht allerdings so aus, als ob er selbst noch die Hörsaalbänke drückt. Trotz seines unscheinbaren Äußeren ist er ein begnadeter Jazz-Pianist und offenbarte eine natürliche Autorität bei der Chorleitung. So war er an diesem Wochenende erkoren, uns für den von uns etwas stiefmütterlich behandelten Gospel zu motivieren.

Die Proben

Was wir bekamen, war dann auch die volle Breitseite.
Nach kurzen Einsingübungen durften wir uns mit einem "Weihnachtsgospel-Medley" anfreunden, wie alles an diesem Wochenende von Daniel selbst arrangiert. Sehr bald wurde uns klar, dass wir derartige Arrangements eigentlich noch nie gesungen haben und wir auch wissen, warum, obwohl in unserem Logo doch immer noch "Gospelchor" zu lesen ist. Trotzdem bot das Medley Ohrwurmgarantie, und einige Limits, die aber leider nicht da waren, wären sicher voll auf ihre Kosten gekommen. Daniel bemerkte wohl die Skepsis und rechtfertigte die Auswahl damit, dass das Publikum so was braucht, und was das Publikum braucht, soll es bekommen.
Die übrigen drei Lieder, die uns Daniel mitgebracht hatte, - darunter zwei von ihm selbst komponiert - waren eher nach unserem Geschmack.
Ehe wir uns versahen, hatten wir die vier Stücke drauf.

Der Abend

Nach den Proben hörten wir uns zunächst The Voice an, die auf dem Herdecker Engelsmarkt ein kurzes Konzert gaben, was uns wieder darin bestärkte, nicht Open Air aufzutreten und schon gar nicht Open Air und auf Weihnachtsmärkten.
Anschließend ging es zum gemütlichen Teil über. Im Gemeindehaus der Stiftskirche hatten die Herdecker eine Feier vorbereitet. Begonnen wurde mit einem Büfett, das ungemein abwechslungs- und umfangreich war - wie auch schon am Mittag - und keinen Wunsch offen ließ.
Die Feier selbst hätte es eigentlich verdient gehabt, mehr Limits zu sehen. Sie bot neben guter Musik, Kickerpartien mit heiklen Wetteinsätzen, ausgelassener Stimmung und einem Pfarrer, der tatsächlich die Kunst des Kabaretts beherrscht, auch noch die Möglichkeit, die Bekanntschaften mit den Herdeckern zu vertiefen.

Der Sonntag

Da das Wochenende mit einem Konzert am Sonntagabend abgeschlossen werden sollte, wurden mittags unter Daniels Leitung die choreigenen Stücke geprobt. Seine Anregungen auch bezüglich des korrekten Beats im Metrum des Swingrhythmus brachten für manch einen völlig neue Erkenntnisse.

Das Konzert

Derartig gut vorbereitet konnte das Konzert nur ein Bombenerfolg werden. Und das wurde es auch, jedenfalls qualitativ. Quantitativ hätten wir uns sicherlich alle mehr Besucher gewünscht, aber bei der Witterung mussten wir sicherlich mit den Anwesenden zufrieden sein.
Nachdem The Voice schon ein eindrucksvolles Set gesungen hatte, mussten wir wohl dermaßen gut gewesen sein, dass es selbst unsern mit Lob eher hinter dem Berg haltenden Chorleiter Jens Keienburg zu der Bemerkung "vom Feinsten" hinriss.
Das Konzert wurde mit den von Daniel eingeübten Liedern abgerundet. Dabei stellte sich heraus, dass das Publikum wohl doch nicht immer das will, was man sich so gemeinhin vorstellt. Jedenfalls ließ es sich nur sehr mäßig von Animateur Daniel zum Mitsingen bewegen.

Der Dank

Zum Schluss das Übliche, das aber trotzdem ernst gemeint ist. Wir danken dem Chor The Voice und seinem Leiter Thomas Rechenberg für die Einladung, am Workshop teilzunehmen, für die Verpflegung an allen Ecken und Enden und den reibungslosen Ablauf, der Firma Dörken die uns den tollen Konzertsaal zum Proben zur Verfügung stellte und schließlich Daniel Kosmalski, der uns bis zum Rande der Erschöpfung für Gospel zu motivieren versuchte, und uns ein erlebnisreiches Wochenende bereitet hat.

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